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Osterbrunnen in Franken

Bunte Eier an jeder Ecke: Osterbrunnen schmücken Franken

In den Tagen und Wochen vor dem Osterfest gehören sie einfach dazu: die Osterbrunnen. In beinahe jedem fränkischen Ort sind sie zu finden – liebevoll geschmückt, meist mit handbemalten Eiern. Häufig werden die bunten Eier in Form einer Krone angeordnet, weshalb der Brunnenschmuck auch den Namen Osterkrone bekam. Wie diese schöne Tradition entstanden ist und wo und wann ihr die Osterbrunnen entdecken könnt, erfahrt ihr hier.

Die Geschichte des Brunnenschmückens

Heute sind die Osterbrunnen aus dem fränkischen, teilweise sogar landesweiten Dorf- und Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Seinen eigentlichen Ursprung jedoch fand der farbenprächtige Brauch vor über hundert Jahren in der Fränkischen Schweiz. Der Schmuck an Brunnen und Quellen war zu damaligen Zeiten ein Ausdruck der Dankbarkeit. Die Menschen sollten daran erinnert werden, dass die Versorgung mit Wasser keine Selbstverständlichkeit ist. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten in der Fränkischen Schweiz gab es nur wenige Sammelstellen für Wasser, weshalb die Bewohner Brunnen und Zisternen errichteten. Diese Brunnen halfen gegen die Wasserarmut – und mit buntem Osterschmuck soll nun Jahr für Jahr an den Segen, den sie brachten, erinnert werden.

Die Magie des Osterwassers

Neben den zahlreichen Osterbrunnen kommt auch dem Osterwasser eine besondere Bedeutung zu. Osterwasser bezeichnet jedoch nicht das Wasser im Brunnen, sondern frisches Quellwasser, abgeschöpft an den Ostertagen. Sagen und Erzählungen zufolge hat es eine magische Wirkung. So soll Osterwasser, verspritzt im eigenen Zuhause, Ungeziefer vertreiben und Kinder, die mit geweihtem Osterwasser getauft werden, sollen besonders klug werden. Auch soll das Trinken von Osterwasser vor Krankheiten schützen.

Das „Brunnen putzen“ kündigt die Feiertage an

Ein paar bunte Eier machen einen Brunnen nicht gleich zu einem Osterbrunnen. Bis zur Vollendung sind einige Schritte notwendig. Zuerst wird der Brunnen gesäubert, was vor Ort auch gerne „gefegt“ genannt wird. Anschließend werden Fichtenzweige, Girlanden und einfarbige oder liebevoll verzierte Eier angebracht. Im Volksmund heißt das „Brunnen putzen“. Darüber hinaus dürfen Papierbänder und Blumenschmuck nicht fehlen. Ist der Brunnen fertig, so trägt er durchschnittlich rund 2.000 bemalte Eier. Die meisten Dörfer und Städte beginnen in der Karwoche, also eine Woche vor den Feiertagen, mit dem Schmücken und lassen die Dekoration nach Ostern noch zwei weitere Wochen hängen.

Du hast nun Lust auf einen Ausflug bekommen? Dann mach dich auf den Weg und lass dich treiben – von Brunnen zu Brunnen. Am besten mit einem erfrischenden Kapuziner Weißbier im Gepäck!

Unser Tipp:

Die Tourismusseite der Fränkischen Schweiz hat die schönsten Osterbrunnen-Touren zusammengestellt – finde hier deine Route!

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