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Weißbier einschenken

Die Kohlensäure – (k)ein unscheinbares Molekül

Die Kohlensäure findet in vielen Produktionsprozessen Verwendung, wie in der Verpackungstechnik, als Kältemittel oder in Feuerlöschern. Wir Genießer kennen und schätzen sie jedoch vor allem in unterschiedlichsten Erfrischungsgetränken. Ein prickelndes Mineralwasser oder ein Weißbier ohne Kohlensäure wären nur schal und fad. Wie kommt dieses Molekül jedoch in unser Weißbier und welche Aufgaben sind ihm zugeteilt? Lest selbst!

 

Beim Bierbrauen entsteht schon bei der Hauptgärung eine Grundmenge an Kohlensäure, nämlich dann, wenn die Hefe den aufgenommenen Malzzucker verstoffwechseln muss. Das Ergebnis ist Alkohol und Kohlensäure etwa zu gleichen Teilen. Von Kohlensäure spricht man, wenn sich Wasser mit dem Gas Kohlenstoffdioxid verbindet.

Der Schaum als Qualitätsmerkmal

In der verschlossenen Flasche ist die Kohlensäure im Bier gelöst; Kohlensäure und Bier stehen in einem Gleichgewicht. Beim Einschenken des Weißbieres ins Glas wird dieses Gleichgewicht gestört. Das Kohlenstoffdioxid wird freigesetzt und zusätzlich wird Sauerstoff aus der Umgebung eingezogen. Die Kohlenstoffdioxid-Blasen können sich jedoch lediglich in Anwesenheit eines „aktiven Zentrums“ bilden, das beispielweise ein kleiner Kratzer im Weißbierglas oder ein Staubkorn sein kann. Leider gilt dabei: Je höher die Anzahl dieser aktiven Zentren, desto höher ist der negative Einfluss auf den Bierschaum – er wird in diesem Fall grobporiger. Das Kohlenstoffdioxid wird dadurch noch schneller entbunden. Ein perfekter Schaum verhindert demzufolge das schnelle Entweichen der Kohlensäure aus dem Weißbier, so dass es nicht schal wird und länger aromatisch bleibt.

Mit dem richtigen Glas und einer gekonnten Handbewegung wird der Traum von der perfekten Schaumkrone wahr. In diesem Artikel zeigen wir euch Tipps und Kniffe zum Einschenken.

Jede Medaille hat zwei Seiten

Ist euer Weißbier beim Öffnen und Einschenken schon mal so richtig übergeschäumt? Vielleicht war die Temperatur der Grund. Auf diese reagiert die Kohlensäure sehr empfindlich. Wurde das Weißbier zu warm gelagert, perlt die Kohlensäure beim Aufeinandertreffen mit den „aktiven Zentren“ schneller aus dem Bier ab. Die Folge ist übermäßiges Schäumen. Das könnt ihr verhindern, indem ihr Weißbier gut gekühlt und stehend lagert; wir empfehlen eine Lagertemperatur von 5 – 7 °C.

Neben der Bildung einer perfekten Blume, also dem Schaum, unterstreicht eine gewisse Menge an Kohlensäure auch den besonders erfrischenden, spritzigen Geschmack unserer Weißbiere von Kapuziner. Denn in einem Weißbier befindet sich traditionell ein kleines bisschen mehr Kohlensäure als in anderen Biersorten, was auf den vergleichsweise hohen CO2-Gehalt von 5,6 Gramm je Liter zurückzuführen ist.

Jetzt sagen wir Prost und hoffen, dass ihr beim nächsten Genuss einer unserer Kapuziner Weißbier-Spezialitäten den Tanz der Kohlensäure ein bisschen genauer betrachtet.

 

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