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Holzgeschnitzte Weihnachtskrippe mit Maria, einem Esel und einem Ochsen, die sich über das  Jesuskind in der Krippe beugen

Weihnachtskrippen in Franken: Geschichte, Tradition und die schönsten Ausflugstipps

Entdeckt die Geschichte der Weihnachtskrippe, fränkische Besonderheiten und die schönsten Krippenwege.

Seid ihr schon komplett in Weihnachtsstimmung und erfreut euch an den Lichtern und dem typischen Weihnachtsschmuck überall? Eine besondere und traditionell weihnachtliche Dekoration ist die Weihnachtskrippe. Sie gehört für viele Menschen genauso zum Fest wie der Christbaum oder der Adventskranz. Aber wisst ihr eigentlich, woher diese Tradition stammt? Und was das Besondere an Krippen aus Franken ist? Hier erfahrt ihr‘s.

Lebende Krippen im Mittelalter: Die Ursprünge

Die Weihnachtskrippe hat eine lange Geschichte. Alles begann 1223 im italienischen Greccio: Franz von Assisi stellte die Geburt Jesu erstmals als lebendige Szene mit echten Menschen und Tieren dar – eine Art mittelalterliches Live-Event, das so beeindruckend war, dass sich die Idee rasant verbreitete.

Von Italien aus eroberte die Krippe ganz Europa. Zuerst standen sie ausschließlich in Kirchen, später zogen sie auch in die Wohnzimmer ein. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich daraus eine echte Kunstform: geschnitzte Figuren, bewegliche Elemente und Mini-Landschaften, die fast wie kleine Theaterbühnen wirkten.

Ochs, Esel und jede Menge Könige

Krippenbau ist bis heute ein Kunsthandwerk, das vor allem viel Liebe zum Detail verlangt. Traditionell werden die Figuren aus Holz geschnitzt und sorgfältig bemalt – oft in reiner Handarbeit. Jede Figur erzählt dabei ihre eigene kleine Geschichte: das Jesuskind, Maria, Josef, Ochs und Esel, die Hirten mit ihren Schafen, die Engel – und natürlich die Heiligen Drei Könige.

Fun Fact: Kaspar, Melchior und Balthasar setzten sich erst im späten Mittelalter durch. Früher konnte es im Stall von Bethlehem schon mal eng werden – bis zu zwölf Könige oder Magier waren Teil einer Krippenszene.

In vielen Familien wird die Krippe über die Adventswochen hinweg ergänzt: Erst kommen Hirten und Tiere, dann folgen die Könige – und erst an Heiligabend wird das Jesuskind aufs Stroh gelegt.

Krippen in Franken: Heimatverbundenheit trifft Tradition

In Deutschland gab (und gibt) es zwei wichtige Zentren der Krippenmacher: das Erzgebirge, bekannt für Nussknacker, Schwibbögen und Räuchermännchen, und Oberfranken mit Regionen wie Bamberg, Coburg und der Fränkischen Schweiz. Das Besondere an fränkischen Krippen sind die Figuren, die in regionaler Tracht als Schäfer, Bauern oder Handwerker in dörflichen Szenen mit Fachwerkhäusern dargestellt werden.

Falls ihr im Frankenland Ausflugstipps für die Adventszeit oder die Feiertage sucht – vielerorts gibt es Krippenwege, auf denen ihr in Kirchen oder auf öffentlichen Plätzen kunstvolle Krippen bewundern könnt. Sehenswert sind auch die Krippenausstellungen in Bamberg und Kulmbach, wo lokale Künstler ihre Werke präsentieren. Viele dieser Krippen sind Unikate, gefertigt in traditioneller Handarbeit, die das kulturelle Erbe der Region lebendig halten. Besonders empfehlen möchten wir euch die Fränkische Krippenstraße, die von Bamberg über Coburg bis in die Rhön führt. Hier begegnet man klassischen Holzkrippen, aber auch modernen Interpretationen. Weihnachtsstimmung ist garantiert! Und das Beste: Nach einem Krippenweg lohnt sich ein Abstecher in ein gemütliches fränkisches Wirtshaus – denn was passt besser zur Adventszeit als ein gutes Bier und regionale Spezialitäten?

Fazit

Die Krippe ist weit mehr als nur ein hübsches Weihnachtsaccessoire. Sie vereint Geschichte, Handwerk und kulturelle Tradition. Von den mittelalterlichen Krippenspielen über kunstvolle Schnitzarbeiten bis hin zu fränkischen Dorfidyllen erzählt sie bis heute eine Geschichte, die Menschen seit Jahrhunderten berührt.

Wir wünschen euch eine schöne Adventszeit und ein wunderbares Weihnachtsfest – vielleicht mit einem Besuch auf der Krippenstraße und einem Kapuziner Weißbier dazu!

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